Montag, 31. Oktober 2016

Wort zur Woche: Tu was du ersehnst



"Whatever it is that you crave,
whatever it is that makes you feel complete,
whatever it is that gives you that sense of meaning,
fucking do it now.
Life is too short. It gets shorter every day.
Do it !"





 
  "Was auch immer du ersehnst,
was auch immer dir das Gefühl von Ganzheit und Sinn gibt,
tue es verdammt noch mal jetzt.
Das Leben ist zu kurz. Es wird jeden Tag kürzer.
Tue es !" 


Johnny Vagabond
gefunden auf seinem Travelblog
(Übersetzung von Vilwarin)





Montag, 24. Oktober 2016

Wort zur Woche: Wild


"Wild sind wir, denn wir wissen, 
dass manches Glück nur im Sturm zu nehmen ist
 und manche Einsicht nur im Entsetzen entsteht
und manche Mauern gerammt werden müssen, 
wenn sie fallen sollen. 
Wie sich die Zapfen mancher Nadelbäume nur durch die Gewalt des Feuers 
in einem Waldbrand auftun und ihre Samen der Erde übergeben, 
so öffnet uns manchmal nur das wilde Feuer oder die tiefe Flut. "

Ulrich Schaffer
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Sonntag, 23. Oktober 2016

Momente der Dankbarkeit (41): Die Kraft der Gemeinschaft

Mein Arbeitsplatz ist eher ungewöhnlich: Ich bin im Rahmen eines Inklusionsprojekts für das Seminarhaus, den Hof und Garten einer Kommune tätig. Das bedeutet jede Menge Abwechslung und sehr menschliche, motivierende Arbeitszeiten und -bedingungen: Der Arbeitstag von uns fünf KollegInnen und den fünf täglich wechselnden Chefs beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück und schließt ein selbst gekochtes Mittagessen mit ein. Zum Tagesabschluss kickern wir alle eine Runde. Manchmal ist dieses intensive Miteinander mit sovielen unterschiedlichen Menschen ganz schön anstrengend, aber auch lohnend: Es bietet viel Raum für Austausch, Lern- und Wachstumsprozesse.
Ich bin sehr dankbar für dieses Arbeitsumfeld, meine lieben KollegInnen (auch meine Chefs gehen eher als solche durch) und alles, was wir teilen !




Im Jahr 2012 realisierten wir gemeinsam eine Ausstellung, die Fotos und Gedichte von mir sowie Zitate und unsere Produkte zum Thema Garten vereinte. Sie hieß Im Kreis des Jahres und zeigte Bilder von der Schönheit der Natur und unserer Tätigkeit im Garten im Wandel der Jahreszeiten. Mehrere Jahre lang haben wir die Ausstellung an wechselnden Orten in der Region gezeigt. Nun hängen die schönsten Bilder daraus oben im Gästehaus - und finden in Eingang in ein Buch, das wir zum Abschluss des Ausstellungsprojekts zusammenstellen. Dafür hab ich zusätzlich Interviews mit allen MitarbeiterInnen geführt, abgetippt und editiert. - An jedem Montag, meinem "Buchwerkeltag". In der Woche zuvor erlebten wir nun zusammen zwei Projekttage dazu. Wie schön ! Wir haben angeschaut, wie das Buch aussehen soll, Details für die Interview-Personenbeschreibungen zusammengetragen und gemeinsam über Layout-Fragen diskutiert. Außerdem gab es Raum für die Gestaltung eines individuellen Beitrags zum Buch. Es war eine sehr stimmige, fröhliche Runde - alle waren motiviert, haben mitgegewirkt und ihren Teil beigetragen. Und ich habe mal wieder die Weisheit und Kraft der Gemeinschaft gespürt, die mehr vermag als der Einzelne allein - gerade wenn es um kreative Fragen und die Lösung von bestimmten Aufgaben geht... Jeder kann das Beste von sich einbringen, die eigenen Schwächen werden durch die Stärken der anderen ausgeglichen (und umgekehrt!). Insofern finde ich es gut und wichtig - täglich - gemeinschaftlich zu arbeiten - auch wenn es Reibungsflächen und Konflikte gibt.

Vielen Dank ihr Lieben ! Für diese tollen Projekttage. Für alle Tage mit Euch... Ihr bereichert mein Leben. Dieses Buch handelt von uns - von Euch - und es ist für uns, für Euch ! Es wär sonst gar nicht da... 




Montag, 17. Oktober 2016

Wort zur Woche: Medizinkraft


"Each Woman carries within her the medicine for her healing.
Sometimes it is hard to see and feel the one,
who holds the medicine bag. She is there. 
We must never stop listening for her arrivals. 
Shhh... Silently she comes, bringing what is now needed. 
Believe..." 





"Jede Frau trägt in ihrem Inneren die Medizin für ihre Heilung. 
Manchmal ist es schwer diejenige zu erkennen,  
die diesen Medizinbeutel bringt. Aber sie ist da. 
Wir dürfen niemals aufhören, auf ihre Ankunft zu lauschen. 
Shhhh... Sie kommt ganz still und bringt, was jetzt gebraucht wird. 
Glaube daran... "
 
 Sophia Mc Cloud 
(Übersetzung von Vilwarin)










Montag, 10. Oktober 2016

Wort zur Woche: Dass ich wichtig bin


"Lass mich nie vergessen,
dass ich wichtig bin.
Einen Unterschied mache.
Eine Stimme habe.
Und Fähigkeiten.
Eine Geschichte, die sonst niemand hat.
Lass mich nie vergessen,
dass du mich brauchst.
Meinen Glauben, meine Liebe.
Dass diese Welt auf mich wartet.
Auf meinen einzigartig schönen Beitrag. "


Christina Brudereck








Sonntag, 9. Oktober 2016

Momente der Dankbarkeit (40): Thank you for the music


Musik gehört für mich zu den schönsten Dingen im Leben. Sie inspiriert und bereichert mich und schafft es immer wieder, mich in eine gelöste, beschwingte Stimmung zu versetzen. Wenn mir Text und Melodie etwas sagen, können bestimmte Lieder wie gute  Freunde für mich sein, die mich verstehen und bestärken: In meinem So Sein, meinem Staunen oder Fragen, meiner Traurigkeit, Freude, Verliebtheit oder Enttäuschung... Ich fühle mich dann aufgehoben in Klang und Gesang. Frei und beseelt.

In der vorletzten Woche galt es auf Arbeit einmal mehr, B.'s endlose Weiden vom für die Pferde giftigen Jakobskreuzkraut zu befreien. Diesmal nur die blühenden Pflanzen, die ihre Samen bald wieder in alle Richtungen zu sprühen drohten... Das bedeutete, dass man die Weide mit den Augen nur nach den typischen Blüten scannen und nicht auf jedes noch so kleines Kreuzkraut achten musste. Das ergab ein wenig Freiraum, zumal mein Kollege sich auf ein anderes Stück Weide konzentrierte. Ich konnte also meiner Langeweile dieses eine Mal Abhilfe schaffen: Indem ich sang !

Meinen MP3 Player hatte ich vergessen, was sollte ich also tun ? Ich trällerte einfach vergnügt die wenigen Lieblingslieder, von denen ich den Text kann. Und nur das Gras und die Bäume hörten mir zu... Und das waren dann Sarah Connors Songs Wie schön du bist und Mit vollen Händen, in denen es unter anderem heißt: "Ich seh dich: Mit all deinen Farben - und deinen Narben - hinter den Mauern, ja ich seh dich - lass dir nichts sagen - weißt du denn gar nicht - wie schön du bist" und "Hör niemals auf - dich zu verschwenden - mit vollen Händen - denn genauso wie du bist, bist du gemeint... Auch wenn es wehtut - so schrecklich weh tut - lass es passier'n, zieh dir das Leben richtig rein! Mit vollen Händen..." Das kann ich sowas von unterschreiben ! Das berührt und ermutigt mich...

Ein anderes Lied, dass ich immer wieder singe - oft allein bei meditativ verrichteten Hausarbeiten, aber manchmal auch bei einem Ritual - ist Gerhard Gundermanns Soll sein: "Die Bäume sollen wieder meine Brüder sein, wir lassen unsre Wunden heiln - Und in den Zweigen solln die Vögel wieder wohnen und mit mir die Kirschen teiln." ... Ich mag es besonders in der Version von Thomas Rühmann und Tobias Morgenstern, in der ich es auch das erste Mal hörte: Im Rahmen einer Theatervorstellung im zauberhaften Theater am Rand. Wie schön, dass es sogar davon ein kleines You Tube-Video gibt:




Ja und diese Woche meines "Weidengesangs" ;-) wurde dann auch jene, in der ich gleich zwei neue tolle Songs für mich entdeckte - beide schon älter - aber ich bin ja auch selten wirklich up to date, was neue Musik angeht. Manchmal werde ich durch Freunde auf etwas gestoßen oder jemand brennt mir eine CD - aber das sind meist eher Geheimtipps. Und meine Wohnung ist jetzt so klein, dass ich nicht mal Platz für Stereoanlage und CD-Schränkchen habe. Allerdings find ich meine (nun doch recht umfangreiche) PC-Musikbibliothek mit den kleinen Lautsprechern auch ganz praktisch...

Nun, jedenfalls sind das meine neuen Entdeckungen, beide absolut ohrwurmtauglich und dennoch besonders:

Ein Song von der Vollblutfrau Maite Kelly, die in letzter Zeit ja eher richtig Schlager macht, was ich gar nicht mag - aber hier noch nach Revue-Pop klingt: "So wie man tanzt, so liebt man": Für mich strotzt dieses Komposition vor Sinnlichkeit - in Rhythmus, Text, Stimme (und Optik)... Meistens muss ich aufspringen und gleich mittanzen:





Wahrscheinlich ganz anders, aber genauso mitreißend ist Charlie Winston. Dieses Pfeifen, diese Rhythmik, diese Mundharmonika ! "Like a Hobo" macht einfach nur gute Laune, gefällt mir aber auch von den Lyrics her: "Now my father told me always speak a true word - And I have to say that is the best advice I've had - Because something burns inside of me - It's everything I long to be - And lies they only stop me from feeling free". Und dann der bejahende Refrain: "Like a hobo from a broken home - Nothing's gonna stop me"... Ach, das ist  sexy, charmant, relaxt und äußerst originell - im Look, Videokonzept und Sound !





Und an diesen drei Beispielen seht Ihr, wie breit gefächert mein Musikgeschmack ist.... Ich höre fast alles von Klassik, den Beatles und den Fantastischen Vier über Jazz und Björk bis hin zu Konstantin Wecker... nur richtig schnulzige Lyrics und nervige Beats à la Andrea Berg mag ich nicht.

Ich bin so dankbar für die vielen verschiedenen Ausdrucksformen der Musik. Für meine Lieblingslieder - und die Zufälle, die mich zu ihnen führten. Dafür, dass das Universum, dass uns Gott und die Welt den Klang, die Stimme, die Instrumente geschenkt hat ! Dankbar für alle Musiker, Songschreiber, Produzenten mit ihrem Know-How und Esprit... Ich habe großen Respekt vor ihnen. - Die Musik ist zudem die einzige Kunst, in der ich nicht selbst ein bisschen mitmische. Es sei denn, ich singe auf der Weide - oder am Lagerfeuer mit...









Freitag, 7. Oktober 2016

Nachgeholt: Momente der Dankbarkeit (39): Erntedankritual

Vor ein paar Wochen habe ich schon einmal einen Lobgesang auf meine Ernte gesungen und mich für die Fülle dieser Zeit bedankt.

Am letzten Septembersonntag nutzten meine Freundin Jasmin und ich nun meinen Kraftplatz für ein Ritual, das diese Ernte noch einmal richtig zu Bewusstsein bringen und segnen sollte. - So wie man es macht zum Erntedankfest oder zu Mabon - der Herbsttagundnachtgleiche - wie naturspirituelle Menschen sie feiern. Dabei geht es nicht nur um Gartenfrüchte, sondern auch unser Leben: Welche Erfahrungen hatte das letzte Hexenjahr (das mit dem nächsten Fest, Samhain, von neuem beginnt) uns gebracht ? Welche Saat war aufgegangen, welche nicht ? Was hatten wir uns hart erarbeitet, was war uns in den Schoß gefallen ? Für welche Erlebnisse, Lektionen und Begegnungen dankten wir ? Was galt es zu bewahren und weiterzuentwickeln, was loszulassen ?

Zuerst gestalteten wir die Mitte unseres Kreises mit Kornähren und mit Sonnenblumen, Paprika und einem Kürbis von unseren Beeten und Tuppen hinterm Haus. Jasmin hatte sorgsam unsere eigenen Chilis aufgefädelt, beide hatten wir Wein mitgebracht: Sie Met als Symbol für die hellen, ich Rotwein als Symbol für die dunklen Kräfte - denn zu diesem Zeitpunkt halten sich beide bekanntlich die Waage: Tag und Nacht sind jetzt gleich lang.




Dann erdeten und räucherten wir uns, zogen einen Schutzkreis und luden feierlich die vier Elemente ein. Schließlich begann ein Gespräch, das Züge von einem Dankesgebet trug: Jeder von uns schätzte wert, was ihn alles äußerlich nährt und wendete sich dann seinem Inneren zu: Beschäftigte sich mit den obigen Fragen und dankte für alles, was ihm in diesem Jahr begegnete und wie das Korn und Gemüse wachsen und reifen ließ. Symbolisch pulten wir Körner aus den Getreideähren und steckten für jeden Punkt eins in die Erde oder warfen es in die Luft. In diesem Austausch wurde uns sicher allerlei bewusst, worauf wir alleine nicht gekommen wären. Und uns verband ja auch eine besondere gemeinsame Ernte: Die unserer neuen Freundschaft und Zusammenarbeit im eigenen kleinen Gartenprojekt. Eine Frucht dieses Jahres, in die wir viel investiert hatten, die äußerst üppig gediehen war und auf die wir jetzt zu recht erfüllt und dankbar zurückblicken konnten.

Schließlich sprachen wir noch ein ausführliches Dankesgebet an das - zu selten geehrte - Wasser und aßen und tranken so ausgiebig, wie sich das für dieses Fest gehört.

Und so bin ich diesmal erfüllt von Dankbarkeit für die Dankbarkeit ! Zelebriert in diesem Ritual. Ich danke Jasmin, die mein Feuer für den Jahreskreis neu entfacht hat. Immer fragt sie mich nach dem nächsten Fest und so überwinde ich den inneren Schweinehund, lese nach, überleg mir was und wir fahren raus zu der schönen Waldlichtung, um die Energie der Zeit zu feiern.

Und ich bin immer noch so dankbar, dass ich diesen Kraftplatz finden durfte ! Diesmal ganz besonders für die Tiere, die uns hier begegneten: Für das Eichhörnchen, das fast jedes Mal um mich herumspringt, für den Mistkäfer - mystischer Skarabäus -, den Kolkraben - und für die glitzernde Schlange, die sich um die Markierung des Elements Luft schlängelte - genau um mein neu hervorgekramtes Besprechungsbuch ! Wenn das kein machtvolles Zeichen ist, steht die Schlange doch gerade für mystische Einweihung, Heilung und Erneuerung ...

Danke für dieses Zeichen, ja, ich werde weitermachen mit Besprechen und Handauflegen (erst mal nur zur Selbstheilung.) Danke für den goldenen, warmen Herbst-Sonntag und das harmonische, kraftvolle Ritual ! Danke für die Freundschaft, Garten- und Ritualgemeinschaft mit Jasmin. Danke, noch mal, für unsere reiche Jahresernte...






Montag, 3. Oktober 2016

Wort zur Woche: Werdend


"Alles Fertige wird angestaunt,
alles Werdende wird unterschätzt."


Friedrich Nietzsche